Geburtstagswünsche für Claudi / Wolf: Weltcupfinale fraglich
Zum fünften Mal feierte Claudia Pechstein am Mittwoch ihren Geburtstag in einem Olympischen Dorf.
Zu den ersten Gratulanten an ihrer Zimmertür gehörten u. a. ihr Trainer Achim Franke, DESG-Präsident Gerd Heinze, ihre Berliner Teamkollegin Lucille Opitz (Bild).
Die große Geburtstagstorte zierten symbolisch fünf Goldmedaillen, mit denen Claudia Pechstein die bislang erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin ist.
Wegen einer Verletzung ist der Einsatz von Jenny Wolf, aktuelle Weltcupführende sowohl über 100 m als auch über 500 m, beim Weltcupfinale in Heerenveen (3.bis 5. März) in Frage gestellt. “Jenny hat sich eine Kapsel-Bänder-Verletzung am linken Sprunggelenk zugezogen, die wir nicht-operativ behandeln”, sagte Dr. Volker Smasal, leitender DESG-Verbandsarzt.
Die weiteren für das Weltcup-Finale gemeldeten deutschen Starter sind Anni Friesinger, Claudia Pechstein, Daniela Anschütz-Thoms, Lucille Opitz, Sabine Völker, Monique Angermüller, Agnes Friesinger, Jens Boden, Tobias Schneider, Robert Lehmann, Marco Weber und Dino Gillarduzzi. Weitere Sportler sind laut ISU-Kriterien (Weltcup Top-28 oder Olympia Top-10) nicht für das Weltcupfinale qualifiziert.
Am Abend dann das mit Spannung erwartete Eisschnelllauf-Rennen über 1500 Meter der Damen. Für Anni Friesinger wurde es eine der bittersten Stunden ihrer Karriere, denn für die Olympiasiegerin von 2002 blieb, wie schon über 3000 m, nur “Blech” (Platz vier). Im direkten Duell nahm ihr die neue Olympiasiegerin beängstigende viel Zeit ab: 2,04 Sekunden bzw. runde 25 Meter. Kristina Groves (beide Kanada) war zuvor schneller als Friesinger gewesen, und als dann auch noch Ireen Wüst (Niederlande) Bronze wegschnappte, war die Enttäuschung riesig. Daniela Anschütz-Thoms lief auf einen guten zehnten Platz, während Lucille Opitz als 30. deutlich unter ihren Erwartungen blieb.
Die vierte Shorttrack-Nacht brachte für die deutsche Damenstaffel mit Platz sechs das bisher beste Olympiaergebnis und den vierten Olympiasieg für Südkorea. Zudem erreichten Arian Nachbar über 500 Meter sowie Yvonne Kunze über 1000 Meter die Viertelfinals (die weitere Runden bis zur Entscheidung werden am Sonnabend ausgetragen). Das DESG-Quartett mit Aika Klein, Yvonne Kunze, Christin Priebst und Susanne Rudolph hatte zuerst Pech und dann Glück: In aussichtsreicher Position im B-Finale behinderten die US-Amerikanerinnen beim Wechsel Susanne Rudolph, so dass sie ins Straucheln kam und die deutsche Staffel den Windschatten des Pulks verlor. Später stürzte Japan, so dass Deutschland als Dritter ins Ziel kam und erst einmal Platz sieben sicher hatte. Durch die Disqualifikation der Chinesinnen im A-Finale rückte sie dann sogar auf Platz sechs vor (Hinweis: Die Regel, dass disqualifzierte Läufer oder Staffeln ganz ans Ende der Wertung rücken, auch wenn sie schon das Finale erreicht hatten, gilt nur bei Olympia). Yvonne Kunze meinte nach dem Rennen: “Mit dem sechsten Platz sind wir sehr zufrieden, das ist das, wo wir international hingehören. Aber natürlich wären wir gern aus eigener Kraft auf diesen Platz gelaufen, aber ich denke, ohne das Wechsel-Mißgeschick hätten wir Frankreich und Japan auf jeden Fall Paroli bieten können, diese Staffeln haben wir ja zuletzt mehrfach hinter uns gelassen.”