Man traf sich in einem Raum des Berliner OSP. Hubert Hirschbichler konnte das Handtuch kaum zur Seite legen. Der Schweiß am Ende der dreitägigen Leistungsdiagnostik (KLD) rann in Strömen, doch die Werte nährten die Zuversicht. „Wir könnten zu fünft von Inzell nach Südkorea reisen“, sein Resümee nach den Rendezvous mit den Martergeräten im vorolympischen Spätsommer. Es kam anders. Der 1000m-Spezialist verpasste die Qualifikation. Schwester Gabi, die Dufters und Moritz Geisreiter lösten die Tickets. Auch das sei einer der Gründe gewesen, jetzt die Karriere zu beenden. Hubert will künftig im elterlichen Betrieb (Metzgerei und Gasthaus) arbeiten und der kleinen Familie (Tochter Anna kam im Dezember auf die Welt) häufiger zur Verfügung stehen.
„Der große Wurf Olympia ist mir verwehrt geblieben. Es hat nicht gereicht. Mein Gott, ist halt so gelaufen“, so seine Aussagen gegenüber Siegi Huber von der „Traunsteiner Tagblatt“. Der Realist ist sich treu geblieben. Am Ende fehlten oft Nuancen zu großen Meriten. Auch Stürze oder Verletzungen kamen zur falschen Zeit, im Winter 2015/16 eroberte er bei der DM zweimal das Podium (1000/1500m). Aber Hubert bedauert nicht, denkt an tolle Weltcup-Reisen, Freundschaften, viele Erlebnissen. Und dankt dem Verband, der Bundeswehr, den Eltern für die Unterstützung.
Wer Inzell (Gastgeber der nächsten WM vom 7. bis 10. Februar 2019) kennt, hat sicher schon im Gasthof Hirschbichler zum Beispiel den typischen Schweinsbraten genossen. Dort wird man Hubert künftig häufiger antreffen, ein Fachgespräch über das Eisschnelllaufen sicherlich inbegriffen. Nebenher mischt der Naturfreund bei den alten Kumpels der Eishockey-Abteilung mit. Und auch eine spätere Funktion als Trainer kann sich der 27-Jährige vorstellen. Er bleibt am Eis.