Die 24jährige Grafingerin Susanne Rudolph war beim zweiten von vier Weltcups der Shorttracker in Seoul (Südkorea) die beste Deutsche. nach Platz elf über 500 Meter kam sie auch am Schlusstag eine Runde weiter (Platz 20) umd kam somit im Mehrkampf auf dem 11. Platz. Auch Yvonne Kunze, Tyson Heung und Sebastian Praus überrstanden die 1000-m-Vorläufe, der Einzug ins Viertelfinale gelang allerdings niemandem. Die wegen Verletzungen ersatzgeschwächten deutschen Staffelteams belegten jeweils den siebenten Platz. An der Spitze konnte nur 1500-m-Olympiasieger Apolo Ohno (USA) in die chinesisch-koreanische Vorherrschaft eindringen. Ohno gewann am Schlusstag die 1000 und 3000 Meter und damit auch den Mehrkampf. Den Mehrkampf der Damen gewann dank ihres 3000-m-Siegs die Südkoreanerin Byun Chun-Sa. Die Gastgeber gewannen zudem die Herren-Staffel sowie durch Weltmeister Ahn Hyun-Soo die 1500 Meter. Die anderen fünf Siege heimste China ein: Die Damen gewann das Staffel-Finale, Olympiasiegerin Yang Yang A die 1500 m, Wang Meng die 500 und 1000 m der Damen sowie Li Haonan die 500 m der Herren.
Der deutsche Shorttrack-Cheftrainer Jürgen Dennhardt plagen nach dem Seouler Weltcup große Besetzungssorgen hinsichtlich der Olympia-Ausscheidung vom 11. bis 20. November im Bormio (Italien) und Den Haag (Niederlande). “Die Verletztenliste wird immer länger”, sagt Dennhardt, “Yvonne Kunze ist nach ihrer Fußverletzung noch nicht voll fit, da fallen mit Aika Klein, Christin Priebst und Arian Nachbar weitere Leistungsträger aus. Eine genaue Diagnose können wir aber erst nach unserer Rückkehr in Deutschland stellen.” Klein hatte sich bei einem Sturz zum Weltcup-Auftakt in China eine Fußverletzung zugezogen, das gleiche Schicksal ereilte Priebst in Südkorea. Arian Nachbar konnte in Seoul wegen einer schmerzhaften Wirbelsäulenblockierung nicht antreten.
Um so froher war Dennhardt über den Lichtblick Suasanne Rudolph. (Bild) “Susi ist in sehr guter Verfassung und ist auch gegen absolute Weltspitze respektlos gelaufen”, so der Auswahl-Coach, “über 500 m hat sie bereits die NOK-Norm für Olympia erfüllt.” Das ist über 1500 m auch Sebastian Praus (Mainz) gelungen. Ob und wieviele Startplätze Deutschland in Turin haben wird, entscheidet sich aber ausschließlich bei den beiden als Olympia-Ausscheidung angesetzten Weltcups in Europa.
Weltcup-Titelverteidiger Ohno, der an den beiden ersten Tagen nach Disqualifikationen noch ohne einen einzigen Finalpunkt dagestanden hatte, gewann am Schlusstag in der “Höhle des Löwen” sowohl die 1000 m als auch die 3000 m im direkten Duell mit Weltmeister Ahn Hyun-Soo (Südkorea) und zog so noch an diesem vorbei. Seit seinem Olympiasieg von 2002, bei dem der vor Ohno eingelaufene Südkoreaner Kim Dong-Sung wegen Behinderung disqualifiziert worden war, gilt Ohno in Südkorea als Verkörperung des amerikanischen Schurken und ist sogar Morddrohungen ausgesetzt. Nachdem die US-Mannschaft deswegen schon zweimal die Teilnahme an Wettkämpfen in Südkorea abgesagt hat, stand Ohno diesmal unter dem Personenschutz einer 100-köpfigen Sondereinheit der Seouler Polizei. Nach Angaben der Moskauer “Prawda” soll Ohno durch einen Darminfekt geschwächt gelaufen sein und musste unmittelbar nach den Sonntagwettkämpfen sogar an den Tropf.
Während die Chinesen Wang Meng (Damen) und Li Haonan (Herren) beim zweiten Shorttrack-Weltcup in Seoul (Südkorea) die Siege über 500 m abräumten, vergrößerten weitere Stürze die Verletztenliste im deutschen Lager. Ein eher überraschender Lichtblick war hingegen der Auftritt der 24jährigen Susanne Rudolph (Grafing), die über 500 m Elfte wurde und im Mehrkampf nach zwei Strecken auf Platz zehn rangiert.
“Christin Priebst ist in ihrem Vorlauf ziemlich schwer gestürzt, so dass die Staffel mit Notbesetzung bestreiten musste, denn auch Aika Klein ist schwer angeschlagen und praktisch nur gelaufen, damit wir das Halbfinale nicht absagen mussten”, sagt DESG-Shorttrack-Cheftrainer Jürgen Dennhardt, “ebenso bei den Männern, denn Arian Nachbar fiel wegen einer Wirbelsäulenblockierung komplett aus. Angesichts dessen sind wir mit den siebenten Plätzen sehr zufrieden.” In ihren 500-m-Rennen gestürzt sind auch Tina Grassow und Tyson Heung, können den Wettbewerb aber fortsetzen. beide sind aber nicht im Vollbestz ihrer Kräfte. Hingegen fallen Priebst, Nachbar und Klein auch am Sonntag aus. Dennhardt: “Ich hoffe, dass alle Läufer bis zur Olympia-Ausscheidung im November wieder fit sind, denn unsere dünne Läuferdecke bietet keinen auch nur nähernd gleichwertigen Ersatz.” Die Quotenplätze für Turin werden vom 11. bis 20. November in Bormio (Italien) und Den Haag (Niederlande) ausgelaufen.
Susanne Rudolph lief hingegen gegen die Weltspitze unbeschwert auf und scheiterte nach Sieg im Vorlauf und Platz zwei im Achtelfinale im Viertelfinale gegen die spätere Finalistin Alana Kraus (Kanada) nur knapp am Halbfinaleinzug. “Ich fühle mich topfit, und ich habe derzeit einen guten Lauf”, sagt Rudolph, “dass ich unter die besten 12 der Welt laufe, hätte wohl vor einem Jahr keiner prophezeit, und ich selbst eigentlich auch nur im Traum. Aber die Arbeit hat sich gelohnt.”
Am Sonntag stehen die 1000 m auf dem Programm, über die vielleicht Sebastian Praus (siehe Foto, Quelle: ISU) noch für einen Achtungserfolg sorgen kann. Susanne Rudolph will mit einem guten Resultat ihre gute Platzierung im Mehrkampf behapten. Zudem stehen über diese Distanz Tina Grassow und Yvonne Kunze sowie Tyson Heung und Thomas Bauer in den Startlisten.
Sebastian Praus vom Olympia Mainz hat am ersten Tag des Weltcups in Seoul (Südkorea) mit Platz zehn über 1500 m für das beste deutsche Resultat gesorgt. Die Siege gingen an Weltmeister Ahn Hyun-Soo (Südkorea) sowie Doppel-Olympiasiegerin Yang Yang A (China). Nach zwei Wettbewerben führen im 1500-m-Weltcup Ahn sowie Jin Sun-Yu (Südkorea), Sebastian Praus liegt auf Rang acht. In den Staffelwettbewerben erreichten die Quartette der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft sowohl bei den Herren als auch bei den Damen das Halbfinale.
Mit einer starken Tagesleistung verpasste Praus sogar nur knapp den Einzug in den Endlauf. Nach Sieg im Vorlauf und Platz zwei im Viertelfinale wurde er im Halbfinale Dritter, nur um vier Hundertstelsekunden von dem überraschend starken Franzosen Maxime Chataignier geschlagen (siehe Zielfoto – vorn Lee/Südkorea, der im Finale Dritter wurde). Thomas Bauer (SLIC München) und Tyson Heung (EV Dresden) erreichten das Viertelfinale, während die Damen über 1500 m komplett nicht über die Vorläufe hinauskamen.
Am zweiten Tag stehen die 500 m auf dem Programm, wo die DESG von Susanne Rudolph (EHC Klostersee Grafing), Christin Priebst, Tina Grassow, Tyson Heung (alle EV Dresden), Arian Nachbar, André Hartwig (beide Turbine Rostock) vertreten wird. In den Staffel-Halbfinals treffen die Herren auf Südkorea, die USA und Japan sowie die Damen auf Kanada, Italien und Frankreich.
Sorgen bereitet Cheftrainer Jürgen Dennhardt die Verletzung von Aika Klein. “Es wäre wäre ein schwerer Rückschlag, wenn wir die Olypiaqualifikation in fünf Wochen ohne Aika bestreiten müssten, sie war zum Saisonstart unsere physisch stärkste Läuferin”, so Dennhardt. Klein war beim Weltcup in China im Staffel-Vorlauf gestürzt und hatte sich eine Fußverletzung zugezogen. “Eine genauere Untersuchung werden wir sofort nach unserer Rückkehr in Deutschland durchführen.” Auch Tyson Heung (Erkältung) ist momentan nicht topfit.