An diesem Wochenende werden im russischen Tscheljabinsk die neuen Europameister gesucht. Durch die gegenwärtige (nahezu absolute) Übermacht der Niederländer und Russen dürfte der Kampf um den Meistertitel leider relativ unspektakulär, wenn nicht sogar „langweilig“ werden.
So ist zu vermuten, dass bei den Frauen die Niederländerin Ireen Wüst zum dritten Mal in Folge den Titel gewinnen wird. Wenn alles so verläuft wird lediglich der Kampf um die Rände 2 und 3 spannend werden. Hier stellt sich nur die Frage wer von den anderen Niederländerinnen bzw. Russinnen und natürlich Martina Sablikova (CZE) auf dem Podium vertreten sein wird.
Auch bei den Herren wird mit Sven Kramer ein Niederländer der neue Europameister werden. Der Kampf um die Plätze 2 und 3 ist relativ offen – aber auch hier dürften nur Sportler der Niederlande, Russland und vermutlich Norwegen in den Kampf eingreifen können und auf einen Podiumsplatz hoffen.
Die deutschen Eisschnellläufer werden vertreten durch Isabell Ost (Berlin), Jennifer Bay (Dresden) und Jonas Pflug (Berlin). Für alle drei dürfte das Erreichen des zweiten Wettkampftages mit den 1500m das eigentliche Ziel ihrer Teilnahme sein. Ein Start auf der vierten Strecke und somit eine Teilnahme im Endkampf käme für jeden der deutschen Sportler einer Sensation gleich.
Claudia Pechstein verzichtet hingegen auf einen Start in Tscheljabinsk. Die Berlinerin die im Mehrkampf auch chancenlos wäre, konzentriert sich auf ihre Teilnahme bei der Einzelstrecken-WM im Februar im holländischen Heerenveen.
Durch eine Regeländerung der ISU hat die Europameisterschaft ab dieser Saison keine Auswirkungen mehr auf die Vergabe der Startplätze bei der Allround-Weltmeisterschaft am 7.-8. März im kanadischen Calgary. Während die Änderung der deutschen Mannschaft aktuell entgegenkommen dürfte, besteht die Gefahr, dass die Europameisterschaft in den kommenden Jahren zu einem Wettkampf der zweiten oder dritten Kategorie verkommt und somit keinen wichtigen Stellenwert mehr bei den Sportlern hat.