Obwohl Eisschnelllauf kürzlich in Erfurt beim Internationalen Meeting “DKB Cool Running” erneut bewies, dass die Sportart auch im Sommer zu interessanten Wettbewerben taugt, ist es ein Gerücht, dass es künftig bei Olympischen Sommerspielen Eisschnelllauf-Rennen geben soll. Präsent waren Eisschnellläufer bei den Spielen 2004 in Athen dennoch. Mehrere international erfolgreiche Läufer begaben sich auf den Fahrradsattel. So wurde der Niederländer Jan Bos, 1000-m-Olympiazweiter von Salt Lake City und Nagano, Sechster im Olympischen Sprint, und sein Landmann Jaroen Straathof, 1500-m-Weltmeister von 1996, wurde Fünfter in der Mannschaftsverfolgung. Die Japanerin Sayuri Osuga, seit Jahren eine der besten 500-m-Sprinterinnen (WM-Vierte 2000), kam im 500-m-Zeitfahren auf Platz zehn. Die mehrmalige Shorttrack-Europameisterin Jewgenia Radanowa (Bulgarien) kam im Sprint auf Platz zwölf. Doch auch unter den Ruderer gibt es Eisschnellläufer: Die Einer-Achte Femke Dekker aus den Niederlanden brachte es zwar auf Kufen zu keinem großen Erfolg, zieht aber Gianne Romme als sportliches Vorbild jedem Ruderer vor.
Deutsche Eisschnellläufer waren zwar nicht am Start, aber zumindest zwei Namen tauchten in Athen auf: Ex-Sprintweltmeisterin Franziska Schenk agierte als Moderatorin in Diensten der ARD, während die aktuelle 3000-m-Weltmeisterin Claudia Pechstein als Ehrengast in der Olympiastadt war und das Begegnungsschiff der Berliner Sportler, einen dreimastigen Segler, taufen durfte. Als Botschafterin ihrer Heimatstadt war der Name aber klar. Das Schiff hieß “Berlin”. Hingegen ist die zur Berliner Delegation gehörende Seglerin Petra Niemann (Europa-Klasse, 13.) weder Eisschnellläuferin noch mit Gunda Niemann-Stirnemann verwandt.
Die Kadersportler der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft gehen im September wieder aufs Eis, nachdem sie in Font Romeau (Frankreich) ausgiebig vor allem auf Rollen trainert haben (noch bis 4. September). Während die Trainingsgruppen von Markus Eicher (Inzell) und Jan Coopmans (Grefrath), darunter die zweifach Weltmeisterin Anni Friesinger, bis zum 20. September im kanadischen Calgary trainieren, wird für die anderen Asse um Monique Garbrecht-Enfeldt, Claudia Pechstein und Gunda Niemann-Stirnemann vom 13. September bis zum 2. Oktober das Eis im Sportforum Berlin-Hohenschönhaiusen zur Verfügung stehen. Nach der Rückkehr aus Calgary schließen sich die Inzeller und Grefrather dem Berliner Lehrgang an.
Die Shorttracker, die bereits im August in Oberstdorf einen zweiwöchigen Eislehrgang absolviert haben, gehen vom 6. bis 11. September in Dresden aufs Eis. Für die Shorttracker beginnt die internationale Saison eher als für ihre Kollegen von der 400-m-Bahn: Bereits ab 22. Oktober gibt es in Harbin (China) den ersten Weltcup. Die Eisschnellläufer steigen national am 5. Oktober in Berlin (DM Einzelstrecken) sowie international eine Woche später mit dem Weltcup in Hamar (Norwegen) in die Saison ein.
Der Kartenvorverkauf für die Einzelstrecken-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer vom 3. bis 6. März 2005 in Inzell hat begonnen. Nach Angaben von Hubert Graf, technischer Leiter im Organisationskommittee, besteht außer in Deutschland vor allem im eissportverrückten Nachbarland Niederlande großes Interesse an der WM. Die Gegengerade ist Graf zufolge bereits zu 50 Prozent ausverkauft. Stehplätze stehen hingegen noch ausreichend zur Verfügung. Informationen zur WM und zum Kartenvorverkauf gibt es auf der Website www.eisstadion-inzell.de sowie telefonisch bei der Tourismus-GmbH Inzell (08665-98850).
Vorläufiger Zeitplan:
Mittwoch (2. März): öffentliche Auslosung.
Donnerstag (3. März): 1500 m Damen, 5000 m Herren.
Freitag (4. März): 500 m Herren (2 Läufe), 3000 m Damen.
Sonnabend (5. März): 500 m Damen (2 Läufe), 1000 m Herren, 10’000 m Herren.
Sonntag (6.März): 1000m Damen, 1500 m Herren, 5000 m Damen (Mannschaftsrennen werden noch eingeordnet)
WEB-NEUIGKEITEN.
Mit neuen Inhalten und einer veränderten Gestaltung präsentiert sich die Website von Marco Weber (www.icespeedskatermarco.de). Gerade erst online geangen ist die Website von Multitalent Dennis Walzer (www.dennis-walzer.de), der im Eisschnelllauf, Shorttrack und auf Inlinern erfolgreich ist. Aktuelle Informationen bieten auch die Homepages von etlichen anderen DESG-Assen.
ANNI-DESIGN.
Doppel-Weltmeisterin Anni Friesinger, die ihre größten Erfolge auf Schlittschuhen des Ausrüsters K2, errungen hat, ist derzeit an der Entwicklung von Inline-Skates beteiligt. “Das nötige Knowhow für die Funktionalität und auch fürs Design habe ich bewiesen – K2 produzierte seit Jahren meine Iceskates im exclusiven Design. Nun wird K2 nun die coolsten Inliner für Frauen kreieren, in denen meine Inspirationen mit einfließen dürfen”, schreibt Friesinger auf ihrer Homepage.
SECHZIGER.
Die Berliner Eisschnelllauf-Kampfrichterin Angela Pape beging im August ihren 60. Geburtstag. Die nach ihrer aktiven Laufbahn beim SC Dynamo nun schon seit 40 Jahren als Kampfrichterin tätige “Ehrenamtliche” hat zudem große Verdienste bei der nationalen Umsetzung der ISU-Regularien sowie in der Aus- und Weiterbildung im Kampfrichterwesen.
SPORTLERUMFRAGE.
Zum achten Mal kürt die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft in diesem Jahr die Eisschnellläufer, Shorttracker und Trainer des Jahres. Zur Stimmabgabe aufgerufen sind gleichermaßen Experten aus den Reihen der DESG, unabhängige Fachjournalisten sowie Fans und Aktive. Alle Eisschnelllauf-Fans finden die Ausschreibung und den Wahlschein zum Ausdrucken auf der DESG-Homepage.