Kolomna feiert und zelebriert eine stimmungsvolle EM-Premiere über die Einzelstrecken. Volle Ränge, Top-Stimmung: auch weil die Einheimischen auf dem guten Eis einen starken Job machten. Drei Goldmedaillen an den ersten beiden Tagen – und jede Menge weitere Podiumsplätze. “Rossia” zeigten vor allem den niederländischen Dauer-Siegern die Kante. Aber mittendrin im Jubel von Kolomna: Nico Ihle (32), der nach Platz 4 im Sprint nun die Bronzemedaille über 1000 m gewann. “Ich bin wirklich happy, dass ich jetzt auch über diese Strecke zuschlagen konnte”, so seine erste Reaktion. Und präsentierte die landestypische Matroska, Give-away für die Besten.
In Zahlen heißt das: der Olympia-Vierte von 2014 über diese Distanz unterbot als Erster im Feld der 21 Starter die Marke von 1:09 Minuten (1:08,95 Minuten). Und am Ende fehlten nur elf Hundertstel zum neuen Europameister Pavel Kulizhnikov. “Ich bin gut gestartet und konnte nach der Kurve die Geschwindigkeit mitnehmen.” Das gibt weiteres Selbstvertrauen für die Vorbereitung auf die Winterspiele. In zwei Wochen plant der 32-Jährige beim Weltcup in Erfurt einen weiteren Coup: Dann wäre er in der Spur für Südkorea, wo der Chemnitzer auf zwei Strecken zu den Mitfavoriten gehört.
In Russland belegte Joel Dufter Rang 13 in 1:10,51 Minuten. Schwester Roxanne kam im für sie “ellenlangen” 3000-m-Rennen auf den 9. Platz. Über 1000 Meter sorgte die starke Gabriele Hirschbichler für das nächste Top-Ten-Resultat. In 1:17,98. Michelle Uhrig wurde Zwölfte.
Damit sind alle Einzelstrecken “abgearbeitet”. Am letzten Tag offeriert das neue EM-Format die Massenstarts, Team Pursuit und Team Sprint. Erfreulich: auch weniger auf den Eisschnelllauf fokussierte Nationen erlebten ihre Sternstunden in Russland. Die Tirolerin Vanessa Herzog katapultierte sich aufs höchste 500-m-Podium. Der Italiener Nicola Tumolera dominierte die 5000-m-Distanz, über die die DESG-Starter Patrick Beckert und Moritz Geisreiter dann bei Olympia Zeichen setzen wollen.