“Eine gute Veranstaltung”, lobte DESG-Teamleader Helge Jasch die EM-Premiere in Kolomna. Und in einer olympischen Saison machten Titelrennen auf den Einzelstrecken ja wirklich Sinn. Zufriedenstellend fiel auch die deutsche Bilanz aus. Nach dem wichtigen 1000-m-Erfolg für Nico Ihle (Bronze) gelang den Damen im Team Pursuit der erhoffte Podiumsplatz. Hinter den Niederlanden und Gastgeber Russland. Michelle Uhrig rundete ihr persönliches EM-Debüt mit Rang 4 im Massenstart ab.
“Doch nun beginnt die Aufbau-Phase für Olympia” blickt Jasch umgehend nach vorne. Kolomna wird als Kickoff für die Reise nach Südkorea gesehen. Wobei Plätze auf dem Podium bei einem gut besetzten intenationalen Wettkampf durchaus gut für Moral und Gefühl sind. Denn es hing bei der Verfolgung am seidenen Faden, bis das Trio Gabi Hirschbichler, Roxanne Dufter und Michelle Uhrig, auf großer Bühne erstmals in dieser Formation am Start, die Bronzemedaillen entgegen nehmen konnten. Im Duell mit Oranje, am Ende für die beste Zeit verantwortlich, lief nicht alles rund und fast wäre ein Drama passiert. Die Newcomerin aus Berlin stürzte auf der Zielgeraden und rutschte ins Ziel. “Mir fiel ein Stein vom Herzen”, so die 21-Jährige, Gabi Hirschbichler hatte ihr noch zugerufen, den Schlittschuh über die Zeit-Auslösung zu bringen. Einige erinnerten sich an eine ähnliche Situation mit Anni Friesinger bei Olympia 2010 in Vancouver. Auch damals entschieden Sekundenbruchteile für die deutschen Team-Damen – diese Szene fehlte dann in keinem Jahresrückblick.
Michelle Uhrig verarbeitete den Schock (mit Happy End) und mischte beim Massenlauf couragiert mit. Sie gewann den vorletzten Sprint und damit die notwendigen Punkte. Vorne feierte Italia einen Doppelsieg. Prosecco für die Azzurri. Auch so eine nette Begebenheit bei der neuen EM-Ära 100 Kilometer südlich von Moskau. Wie die dritte Medaille für Vanessa Herzog.