Auch auf der Schluβstrecke liess Anni Friesinger nichts mehr anbrennen und sicherte sich souverän den Europameistertitel. Über 5000 Meter lief sie in 7.08,45 die zweitbeste Zeit. Schnellste war Claudia Pechstein (Bild) in 7.05,23 die auf ihrer Spezialstrecke einen Vierfachtriumph von Anni Friesinger verhinderte. Damit gewann sie souverän die Silbermedaille.
Die deutschen Damen konnten damit einmal mehr alle vier Strecken für sich entscheiden.
Daniela Anschütz verpaβte als Vierte nur ganz knapp den ersten Podestplatz ihrer Karriere, lief aber insgesamt eine glänzende Europameisterschaft. Zum Abschluss lief sie hervorragende 7.12,93 und verfehlte ihre persönliche Bestzeit über 5000 Meter nur knapp.
Katrin Kalex krönte ihre glänzende Europameisterschaft mit der neuen persönlichen Bestzeit von 7.20,50 über 5000 Meter und schob sich als Siebte dicht an die Spitze heran. Die beiden vor ihr platzierten Holländerinnen Vis und Thomas lagen am Ende nur ganz knapp vor ihr. Die Bronzemedaille ging an Renate Groenevold aus den Niederlanden.
Bei der Weltmeisterschaft hat Europa bei den Damen 14 Startplätze diese gehen an Schweden (1 Platz als Gastgeber), Deutschland (4), Russland (4), Niederlande (3), Ungarn (1) und Italien (1).
Bei den Herren belegten Stefan Heythausen und Jörg Dallmann am Ende die Plätze 17 und 19. Der deutsche Meister Stefan Heythausen konnte auf Grund einer Erkrankung nicht sein Leistungspotential abrufen und verzichtete vernünftigerweise auf den abschlieβenden 10000 Meter Lauf.
Das war Pech für Jan Friesinger (Bild), der dadurch allein an den Start gehen muβte. Trotzdem erzielte er in 14.16,90 min eine neue persönliche Bestzeit. In der Endabrechnung sicherte sich Jan als Elftplatzierter den letzten Startplatz für die Weltmeisterschaft.
Das Nichtantreten von Stefan Heythausen über 10000 Meter hat für die DESG allerdings schmerzliche Konsequenzen. Dadurch geht nun sogar der dritte Startplatz für die nächsten Europameisterschaften verloren. Nach dem Pech vom letzten Jahr mit den Ränge 17 und 18 die den vierten Startplatz gekostet haben, wird das deutsche Team nun noch einmal kleiner. Wäre Stefan gelaufen, egal welche Zeit, hätte es auch im nächsten Jahr den dritten Startplatz gegeben (die ISU Regel ist hier nicht ganz schlüssig), ohne Frage geht aber die Gesundheit der Sportler vor.
Insgesamt bleibt für die deutschen Herren das schwächste EM-Ergebnis seit 1994 festzuhalten.
Die holländischen Herren dominierten überraschend deutlich die Europameisterschaften. Gianni Romme holte sich dabei seinen ersten Titel vor Rintje Ritsma und Aufsteiger Mark Tuitert. Auch Ralf van der Rijst konnte auf Rang 5 überzeugen. Enttäuschend dagegen die russsischen Läufer. Dmitry Shepel brach für seine Verhältnisse über 5000 Meter völlig ein und verfehlte überraschend eine Medaille. Noch schlimmer traf es Alexander Kibalko, der die WM Qualifikation verpaβte.
Die 12 WM-Startplätze die Europa bei den Herren für Göteborg hat, werden folgendermaβen verteilt. Gastgeber Schweden(1), Niederlande (4), Russland (2), Norwegen (2), Italien (1), Polen (1) und Deutschland (1).
Für zwei ganz besondere Jubiläen sorgten die deutschen Damen in Heerenveen. Der Sieg von Anni Friesinger bedeutet bei Olympia, WM und EM die 100ste Goldmedaille für Deutschland. Und die Silbermedaille von Claudia Pechstein ist die 250ste Medaille für Deutschland bei den grossen internationalen Titelkämpfen. Der Groβteil dieser Erfolge wurde dabei in den letzten 20 Jahren herausgelaufen.
Zugleich sorgte Anni Friesinger für die zwanzigste Goldmedaille Deutschlands in der EM Geschichte. In den letzten 21 Jahren gewannen die deutschen Damen 18 Goldmedaillen bei den Europameisterschaften.
Eine einmalige Erfolgsserie.