Es sind diese Geschichten die Olympia schreibt. Die eines Ted-Jan Bloemen, der nach verpasster Qualifikation von 2014 sein Leben komplett auf links dreht, die Nation wechselt um sich fortan mit Akrebie und Professionalität ganz einem Ziel zu widmen. Den nächsten Olympischen Spielen in Pyoenchang. Und es hilft ganz sicher dabei einen Trainer wie Bart Schouten an seiner Seite zu wissen, der seit 2002 (Derek Para/Chad Hedrick/Bob de Jong/Denny Morisson) durchgehend Medaillen und Olympiasieger hervorbrachte.
Bart SchoutenEs gibt sicher viele Sportler die genau so hart und akribisch sich vorbereitet haben auf diesen Moment. Den Unterschied machte heute mit Sicherheit das Quäntchen Selbstvertrauen und Siegeslust, das man für 25 Runden benötigt um immer wieder die Rundenzeit von 30,4 zu unterbieten. Das war nämlich die Vorgabe, die Jorrit Bergsma in beeindruckender Manier aufs Eis gezaubert hatte. Ted-Jan Bloemen lief Runde um Runde immer wieder knapp unter bzw. knapp über dieser Vorgabe und konnte somit sich im Verlauf des Rennens ein kleines Polster erarbeiten, dass er am Ende nicht mehr hergab. Mit zwei Sekunden Vorsprung gewann er sein das Rennen im Fernduell gegen Bergsma und ging in Führung.
Sven KramerIm letzten Paar standen sich Topfavorit Sven Kramer und der deutsche Patrick Beckert (ebenfalls mit Medaillenambitionen) gegenüber. Die olympischen 10km ist der letzte große Titel, der Kramer in seiner überragenden Sammlung noch fehlte. 30,2s war die Vorgabe vom Bloemen, und Kramer konnte von Beginn an diese Tempo nicht ganz aufnehmen und so hatte er zur Mitte des Rennens etwa 2,5s Rückstand. Man hatte fast den Eindruck Kramer verzweifelt schier am Versuch die Rundenzeiten noch unter die Vorgabe zu drücken. Runde für Runde verlor er nun mehr an Boden um den Sieg und kam zum Ende des Rennens noch in Bedrängnis von Patrick Beckert. Beide liefen weit am Podest vorbei und so lachte am Ende der Italiener Tumulero, der sich im Schatten Bloemens mit einer Zeit von 12:54min noch auf den Bronzerang geschoben hatte.
Platz vier geht an Lee, dem Olympiasieger von 2010, dessen Rennen in der ersten Hälfte etwas zu langsam war, vor dem ebenfalls starken Canadier Jordan Belchos. Moritz Geisreiter kam im Endklassement auf Platz 9. Gesamt betrachtet war dieser Wettkampf für alle ein beeindruckendes Spektakel, vor allem wegen der unerwarteten Wendungen, den dieses Rennen im Viertelstundentakt am heutigen Tage nahm.